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Was Speck mit Heimat zu
tun hat Solwegschüler organisieren Kabarett mit "Fidelius Waldvogel" |
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von Robin Möss „So
einen guten
Veranstalter hatte ich noch nie“: So hat Kabarettist Martin
Wangler die
Solwegschüler gelobt, die den witzigen Schwarzwälder
aus dem „Black Forescht“
in seiner Rolle als „Fidelius Waldvogel“ am Sonntag
nach Trossingen geholt
haben. Sie
veranstalteten den Abend im Kleinen Saal des Konzerthauses, sorgten
für die
komplette Organisation. „Sogar beim Finanzamt wart
ihr“, sagte er erstaunt. „Schö,
dass ihr
do sin“, begrüßte Fidelius Waldvogel die
Gäste in derbem Alemannisch. „Für euch
bin i aber der Fidele“. Für Hochdeutsche aber der
„Fidelius Waldvogel“ und für
Neudeutsche der „Lacky Black Forescht
Börd“. Nur: Mit Hochdeutsch und
Neudeutsch kann Fidele nichts anfangen. „Für
älle nördlich vo Karlsruh isch des
Programm zwecklos“, bereitete er einige vor. In
seinem
Programm beschäftigt sich der Kabarettist mit dem Begriff
Heimat – ein Spiel
mit Dialekten und Politik sowie kulturellen Neuzugängen. Durch
den Begriff
Heimat kam er auf Heimatminister Horst Seehofer und meinte:
„Man kann doch
keine Flüchtlinge in Lagerhallen stecken, ich dachte diese
Zeiten wären
vorbei“, mahnt Fidele, der für Offenheit steht -
auch wenn ihn wohl kaum jemand
verstehen würde, wenn er es in seinem Dialekt
vorträgt. Denn ursprünglich
könnten Schwarzwälder – |
Fidele nennt sie „Wälder“ – nur einsilbig sprechen. Das bekannte „Hä“ mit vielerlei Bedeutungen zum Beispiel: für alles nutzbar, „wenn man nix checkt“ oder sich begrüßt, oder auch das heitere „Hä“, wenn man noch einen trinkt. Doch der Wälder musste angesichts fremder Menschen lernen, in ganzen Sätzen zu sprechen. Der erste Satz: „Wa witt?“. Ein Stück Heimat – der Dialekt – sei verloren gegangen. Doch nicht nur das macht Heimat für Fidele aus. „Speck ist für mich ein Stück Heimat.“ Direkt deckte er ein Tischchen mit Speck, Apfel, Zwiebel und Brot. „Ich kann es nicht sehen, wie Leute Speck im Gasthaus essen! Mit Messer und Gabel“, beschwerte er sich. Deshalb gab es einen kurzen Crashkurs: Speck gehört aufs „Brettle“, „kein Teller!“ Man brauche ein gutes Messer, „keine Gabel“, Brot, „damit’s stopft“, Apfel für die Vitamine und Zwiebel für die Abwehrkräfte. Vom Fett am Speck schwärmte Fidele – „das beste Stück.“ Aber
wie gehört
der Speck aufs Brettle? „Speck zu Speck!“
„Und das Brot?“, fragte das Publikum.
„Brot ess i nur in der Not“, erwiderte er
pointiert. „Speck ist Heimat,
Vegetarier sind heimatlos“, kombinierte er. Am Ende hatte Fidele aber den Begriff definiert, ganz unabhängig von Dialekt und Speck: „Jeder braucht ein Plätzchen, das ihm gehört – die Heimat, da bin ich zu Haus‘.“ |
Der Speck muss weg: Wie man ihn am besten isst, demonstrierte „Fidelius Waldvogel“ auf der Bühne. |