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"Ein großes
Kompliment an euch" Solwegschüler haben Fidelius Waldvogel zum Kabarettabend und zum Interview eingeladen |
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Schüler
der
Solwegschule haben einen Abend mit dem Kabarettisten Fidelius Waldvogel
am 22.
Juli organisiert. Im Vorfeld haben sie mit Fidelius Waldvogel, alias
Martin
Wangler, ein Interview geführt. Warum
machen Sie Kabarett? Das
Kabarett ist
eine Theaterform, die zu mir passt. Im Kabarett kann ich meine
Fähigkeiten
super umsetzen. Musikalität, den allemannischen Dialekt, als
Entertainer, als
Bulldogfahrer super einbringen. Ich kann im Kabarett zeitaktuelle
Themen, die
mich beschäftigen, in Texten und Liedern verarbeiten und in
einer Show auf die
Bühne bringen. Im besten Fall sind die Aufführungen
sehr witzig, unterhaltsam
und machen dem Publikum Spaß. Woher kommen Sie? Ich
komme aus
Breitnau im Schwarzwald. Das ist ein kleines Dorf im Hochschwarzwald.
Dort bin
ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Danach habe ich eine
Ausbildung zum
Zimmermann gemacht. Auf dem zweiten Bildungsweg habe ich das Abitur
nachgeholt,
um Schauspiel am Mozarteum in Salzburg zu studieren. Nach ca. 20 Jahren
war ich
in ganz Deutschland unterwegs. Dann kam ich wieder zurück in
mein Heimatdorf. Wie
alt sind Sie? Knapp
unter 50!
Also im besten Alter! Wie
sind Sie zu ihrem Künstlernamen gekommen? Fidelius
Waldvogel ist mein Künstlername. So heißt meine
Bühnenfigur, die ich spiele.
Als ich diese geschaffen habe, ist mir aufgefallen, dass es so witzige
Namen im
Schwarzwald gibt. Zum Beispiel Hasenfratz, Beha, Wursthorn oder auch
Waldvogel.
Für uns Süddeutschen sind diese Namen ganz normal,
aber im Norden von
Deutschland, da lachen die Leute, wenn sie nur diese Namen
hören. Der Name
´Fidelius´ ist eine Mischung aus dem Wort
´Fidel´ (so sagen wir im Dialekt zu
einem ´lustigen Menschen´) und dem lateinischen
Wort ´Fides´, was im deutschen
mit `treu´ übersetzt werden kann. Also ich bin als
Fidelius der treue lustige
Waldvogel. Zu dem war meine Oma eine geborene Waldvogel. Seit
wie vielen Jahren machen Sie ihre Heimattour? Das
ist jetzt das
dritte Jahr der „Fidelius Waldvogel –
Heimat.tour“. 2016 bereiste ich den
Südschwarzwald. 2017 ging es bis nach Karlsruhe durch den
Nordschwarzwald.
Dieses Jahr 2018 fahre ich durch Südbaden. Grob kann man
sagen, ein Stück der
Donau entlang, dann zum Bodensee weiter rheinabwärts bis ins
Renchtal und dann
wieder zurück in den Hochschwarzwald. In welchen Regionen treten Sie auf? Ich trete als Fidelius Waldvogel hauptsächlich im alemannischen Sprachraum in Baden-Württemberg, Nordschweiz und Elsass auf. Aber ich war mit dem Fidelius Waldvogel auch schon in Norddeutschland, zum Beispiel am Jadebusen oder Berlin. Diese Auftritte waren immer sehr spannend, weil ich nicht wusste, wie sie auf meinen Dialekt reagieren und wie sie ihn verstehen. Ist
das Publikum an verschiedenen Orten anders? Klar,
das
Publikum ist jeden Abend immer anders. Ein Auftritt ist nie wie der
andere. Es
sind immer neue Leute, wenn auch manchmal am selben Ort. Der
Künstler muss sich
bei jeder Aufführung auf das Publikum einstellen und es immer
wieder neu für
sich gewinnen. Da Fidelius vom Land kommt und auch viele Themen vom Land handeln, kann ich sagen, |
dass
mein
Kabarett in ländlich geprägten Gegenden
besser
ankommt als in einer Großstadt.
Zum Beispiel: Ist das Schlachten eines Tieres auf dem Land, nichts
außergewöhnliches. In der Stadt hat man dieses Thema
verdrängt. Da hat eine
Wurst halt nichts mit Tieren zu tun! Wo
leben Sie, während Sie unterwegs sind? Ich
schlafe und
lebe während der dreiwöchigen Heimat.tour 2018 in
meinem „Stubewägele“. So
nenne ich meinen zur Wanderbühne umgebauten Bauwagen. Da habe
ich alles drin,
was man zum leben braucht. Es ist mein Wohnwagen und gleichzeitig auch
meine
Bühne. Warum
sind Sie mit dem Traktor und nicht mit einem Bus unterwegs? Fidelius
fährt
nicht mit dem Bus, das wäre doch langweilig. Der will die
Sonne und die frische
Luft, die durch seine Haare pfeift, genießen. Mit einem alten
Traktorcabriolet
durch unser schönes Südbaden zu tuckern und die
Landschaft zu genießen, das ist
wirklich toll, das ist schon wieder Urlaub. Natürlich kann es
auch mal regnen,
aber dann lege ich mich ins Bett und schlafe ein wenig bis wieder die
Sonne
scheint und dann geht’s weiter. Und im schlimmsten Fall habe
ich einen
Motorrad- Regenschutz! Meine Reisegeschwindigkeit beträgt 25
km /h. Da macht
das Reisen richtig Spaß. Wenn`s mir irgendwo
gefällt, halt ich an und „schwätz
mit de Litt“. Konnten
sie schon mal aus irgendeinem Grund nicht auftreten? Warum
wollten Sie gerne nach Trossingen kommen? Ja,
ich wollte
schon lang mal in der Musikstadt Trossingen auftreten, denn seit
frühester
Kindheit spiele ich selbst Akkordeon. Jetzt bin ich sehr froh, dass es
geklappt
hat. Was mich ganz besonders freut, dass Schüler meine
Veranstalter sind. Das
ist etwas ganz Besonderes und das finde ich super. Schon im Vorfeld:
Ein großes
Kompliment an euch und eure Lehrer! Waren
Sie bereits mit ihrer Tour in Trossingen? Nein,
ich komme
das erstemal mit meinem Eicher Königstiger und
Stubenwägele in eure Stadt. Was
mögen sie an ihrer Arbeit besonders? Ich
genieße meine
Arbeit als Kabarettist live vor Publikum auf der Bühne und die
Arbeit als
Schauspieler vor der Kamera. Bei beiden Arbeitsfeldern werden ganz
unterschiedliche Fähigkeiten als Schauspieler verlangt. Auf
der Bühne muss ich
sehr „groß“ spielen, damit auch der
hinterste Zuschauer mein Spiel sieht und
versteht. Ganz anders bei der Arbeit mit der Kamera: Da muss man sehr
„klein“
spielen, sonst wirkt es unnatürlich und übertrieben. Als
Fidelius
Waldvogel liebe ich es ganz besonders, wenn das Publikum und ich
Spaß am Abend
haben und meine Lieder und Texte genießen und etwas zum
Nachdenken mitnehmen.
Das macht mich glücklich! Was
wünschen sie sich von ihrem Publikum? Viel
Spaß und
gute Unterhaltung! |
„Fidelius
Waldvogel“, alias Martin Wangler, kommt zum ersten
Mal nach Trossingen. |