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Bürgermeister
Clemens Maier (4. v. l.) durchtrennt das Band, Schulleiter Andreas
Solleder (3.
v. l.) und seine Schüler freuen sich über die
offizielle Eröffnung. |
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Spaziergang durch die
Energie-Geschichte Energieparcours der Solwegschule
offiziell eröffnet -
Viel Liebe zum Detail |
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Trossingen
sz Trossingen ist um eine Attraktion
reicher: Am Donnerstag ist der dauerhafte Energieparcours der
Solwegschule
offiziell am Solwegparkplatz eröffnet worden. Es war ein
steiniger Weg für die
Schüler, doch sie haben es geschafft: 45 Schilderstationen
laden auf 2,5
Kilometern zur Zeitreise durch die Geschichte der Energieentwicklung
ein. Einen im Wortsinn steinigen Weg - wenn es auch sehr kleine Steinchen sind - legt am Donnerstagmorgen zunächst eine rund 15-köpfige Gruppe zurück, die den Lehrpfad unter Führung von Stefan Gsellinger erkundet. Mit dabei unter anderem: Mehrere Gemeinderäte und Adrienne Metzl, Klimaschutzmanagerin des Landkreises, die den Schülern später sagen wird: „Man sieht an den Schildern die Liebe zum Detail“, und: „Das habt ihr wirklich toll gemacht.“ Vom Wangenweg
führt die Strecke über den Holzwiesenweg zum
Solwegparkplatz
Der
Energieparcours beginnt auf dem Wangenweg mit der
Beherrschung des Feuers vor zwei Millionen Jahren. Ein Abstand von 25
Zentimetern
bedeutet einen zeitlichen Abstand von einem Jahr, wie Gsellinger
erläutert. Die
Zeitleiste sei auch für ihn eine Zeitreise mit mancher
Überraschung: „Schon
1000 Jahre vor Christi Geburt nutzen die Menschen in China Erdgas -
unglaublich, oder?“, sagt er, und deutet auf das
entsprechende Schild. „Die
Schüler haben geschichtliche Stationen gewählt, bei
denen unmittelbar die Natur
genutzt wurde, um an Energie zu kommen.“ Thema
Wiesenweg
begleitet |
An
der Abzweigung zum
Wiesenweg weist ein Schild darauf hin, dass hier ein schöner
Weg für den
Parcours gewesen wäre - den Streckenfavorit hatte die Schule
aufgrund der
Einwände des Jagdpächters aufgeben müssen.
Das Thema wird wenig später auch die
offizielle Eröffnung am Solwegparkplatz begleiten. Mit
der Entdeckung der Sprengkraft von Schießpulver
1359 wechselt der Boden: Aus Asphalt wird Schotter. Das Wetter spielt
jedoch
noch mit, der Weg ist gut begehbar. Mit
dem Beginn der vermehrten Nutzung von Kohleenergie
1750 stehen die Schilder dicht an dicht. Ab dem Holzwiesenweg bedeuten
vier
Meter Abstand ein Jahr, denn die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag:
Dampflokomotive, Brennstoffzelle, Erdöl, Kernkraft,
Solarzelle. Das drittletzte
Schild markiert die Umstellung der EnTro auf 100 Prozent Wasserstrom
(2011), es
folgen der erste Tag der Zukunftsmobilität in der Stadt (2016)
und der Aufbau
des Energieparcours am Parkplatz 2017. Wie
der vonstatten ging und welche Hürden das
Großprojekt nehmen musste, stellen Schulleiter Andreas
Solleder und
seine Schüler in einer Art Sketch dar. Solleder
erinnert daran, dass die Schule vier mögliche Wege
für den Parcours unter die
Lupe genommen hat und die bevorzugte Strecke, der Wiesenweg, vom
Jagdpächter
abgelehnt wurde. Einige Lehrer geben treffsicher den diskutierenden
Gemeinderat, den die Schule miteinbezogen hatte („Kann man
nicht Schilder
weglassen?“ - „Im Winter führt die Loipe
da doch auch lang!“), ein Schüler
spielt den Bürgermeister („Das Fass mache ich nicht
wieder auf. Jetzt
entscheide ich hier!“), der sich klar für den
Holzwiesenweg ausgesprochen hat. Auch
Frank Golischewski übt als „angestellter
Trossinger Hofnarr“ in seinem satirischen Liedchen
über Jäger, Rehe und Energie
subtile Kritik am Jagdpächter, während
Bürgermeister Clemens Maier darauf
hinweist, dass zu der Geschichte auch eine komplexe
Hintergrundgeschichte
gehöre. Gemeint ist damit die frühere Diskussion um
einen Premium-Wanderweg
über den Wiesenweg, dem sich der Jagdpächter damals
schon entgegenstellte.
Maier kommentiert: „Dieses Fass will ich nun wirklich nicht
aufmachen.“ Fast
sei ob all der Rückblicke der Energieparcours
selbst ein wenig zu kurz gekommen, so Maier. Diesen sieht er als
schönen
Schlusspunkt für das Klimaschutzprojekt, das Trossingen und
die Schulen vor
fünf Jahren begonnen haben. „Das Thema ist global
wichtig und es ist vor Ort
wichtig“, sagt Maier, bevor er das Band durchschneidet und
den Parcours unter
dem Jubel der Solwegschüler offiziell eröffnet. |
Interessiert
lesen die Teilnehmer des Rundgangs auf
dem Holzwiesenweg das Schild über den ersten brauchbaren
Gasmotor, der 1860 von
Étienne Lenoir gebaut wurde. Fotos: Larissa Schütz |
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