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Südwest-Presse - Die Neckarquelle:   Ausgabe vom 29.06.2019

Aufbau der Insektenhotels

Schüler der Solwegschule sind derzeit mit ihren Lehrern dabei, fünf Insektenhotels auf dem Trossinger Friedhof zu errichten.  

                                                          Foto: Markus Schmitz

Großer Einsatz für die Artenvielfalt

Bildung    Der Bau von Insektenhotels war ein Langzeitprojekt der Solwegschule, das mehrere Ziele verfolgt. Jetzt hat der Aufbau auf dem Trossinger Friedhof begonnen.

Trossingen. Das Projekt läuft seit zwei Jahren und soll nun vor den Ferien beendet sein, wie Lehrer Gerhard Gnann, erklärte. So sind zehn Schüler der Solwegschule mit ihren Betreuern derzeit da­bei, fünf Insektenhotels auf dem Trossinger Friedhof aufzubauen, um das viel zitierte Ziel der Biodiversität mit Leben zu erfüllen. Derzeit werden noch die Rah­men gesetzt, bevor es dann an den „Innenausbau“ der Hotels geht.

Innenausbau folgt
So rechnet auch die Projektgrup­pe mit großer Artenvielfalt in den verschiedenen Parzellen, die mit unterschiedlichen Werkstoffen ausgestattet sind. So wurde Bambus verarbeitet, Schilfrohr, Tonsteine oder auch Lehmziegel, abhängig von den gewohnten Le­bensräumen der künftigen Be­wohner. Auch gibt es Materialen, an denen sich die Tiere selbst austoben können, in dem sie etwa Löcher hineinbohren. Damit sich die künftigen Bewohner auch au­ßerhalb ihres Hotels auf dem Areal wohlfühlen, wurden Blüh­wiesen angelegt. Schon vor eini­ger Zeit hatte die Friedhofsver­waltung signalisiert, dass sie für ein solches Projekt offen ist. „Das passt auch wunderbar“, sagt Hel­mut Kapp, der mit seiner Fach­kenntnis den Prozess begleitet. Auf dem Friedhof blühe es sehr stark, weshalb er damit rechnet, dass die einzelnen Parzellen gut angenommen werden. So übernahm die Friedhofsverwaltung den Großteil der Materialkosten, die bei etwa 4.500 Euro liegen. Den Installationsarbeiten waren umfangreiche 

Vor­bereitungen vorangegangen, so Gnann. Zunächst habe man im Unterricht Pläne für die Insek­tenhotels erstellt. Diese Entwür­fe wurden immer wieder überar­beitet – auch nachdem man sich anderswo Anregungen geholt hatte. Ein Schreiner schnitt das Rohmaterial zurecht, bevor es dann in der Schule weiterverar­beitet wurde. Damit die etwa 1,15 Meter breiten und 1,70 Meter ho­hen Aufbauten möglichst langle­big sind, wurde ein Metallfuß aufgesetzt, um das rasche Ver­faulen des Holzes im Erdboden zu vermeiden.

Anregungen für Berufsfindung

Am Projekt beteiligt ist das Be­rufliche Bildungszentrum BBQin Tuttlingen. So sprach Projektbe­treuerin Astrid Bertsche von den Möglichkeiten, durch die Kon­zeption und den Bau der Insek­tenhotels in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Einblicke in Arbeitsabläufe beim Schreiner waren dabei ebenso möglich wie das Kennenlernen des Berufsbil­des „Gartenbau“. Die Anregun­gen fielen augenscheinlich auf fruchtbaren Boden: So hat sich eine Schülerin der Förderschule dazu entschlossen, eine Ausbil­dung zur Gartenbauerin zu be­ginnen. Es fließen noch einige Arbeitsstunden in das Projekt, wobei die Schüler bei ihrem Au­ßeneinsatz durchaus Durchhal­tevermögen zeigen. Wie Gerhard Gnann erklärte, müssten dafür durchaus die üblichen Unter­richtszeiten überzogen werden. Doch die Jugendlichen sind voll bei der Sache. Und wenn dann noch ein Vesper angeliefert wird, wie am Freitag, dann steigt die Motivation noch einmal.



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